Ich habe einen Tag lang mit mir gerungen, ob ich diesen BLOG überhaupt machen soll. Ausschlaggebend für mich war dann, dass ich glaube, dass mein Freund Theo das so gewollt hätte. Ihm hat ja auch meine Homepage sehr gefallen und er hat öfters einen BLOG von mir ausführlich kommentiert.  Am Beginn dieses Begräbnisses dachte ich gar nicht ans fotographieren, als ich dann aber sah, dass etliche Leute fotographierten, tat ich das natürlich auch. Aber wesentlich zurückhaltender, als ich das in so manchem Kabarett oder Musical mache. Im Nachhinein tut es mir etwas leid, weil als mich am Abend seine Tochter Fiona fragte, ob ich ein Video habe, musste ich leider verneinen – ich traute mich irgendwie nicht, dachte, das ist vielleicht nicht passend.

Aber nun zu Helmut Theodor: Ich habe Ihn erst vor ein paar Jahren auf einer Kur in Ottenschlag (Zuckerkrankheit) kennen gelernt. Wir haben uns sofort gut verstanden und viel Zeit miteinander verbracht.  Sehr viele gemeinsame Interessen sorgten dafür, dass uns nie der Gesprächsstoff ausging, die gemeinsame Zeit wurde uns immer zu kurz. Es war auch immer sehr lustig mit ihm, seine Geschichten und Erfahrungen waren für mich immer spannend und witzig zugleich. Vor allem seine Auslandserfahrungen, speziell Brasilien und Thailand (samt Frauenwelt) erinnerten mich auch immer an meine diesbezüglichen Erfahrungen. Aber es war weit mehr als das, natürlich gab es auch andere Gesprächsthemen, wie z.B. Geldanlage, Gesundheit, Musik,…Er war ein immer witziger Erzähler und er war zeitweise – in seiner Zeit mit der Steuerberatungskanzlei – ganz oben, wusste aber auch aus eigener Erfahrung, wie es ganz unten ist und hat immer versucht, aus der momentanen Situation das Beste zu machen und hat nie die Hoffnung aufgegeben. Wir haben uns entweder bei mir oder in seinem Stammlokal ADLERBRÄU im 10.Bezirk getroffen, wo ich auch mit Ihm und seinen Freunden vor fast einem Jahr seinen 70.GEBURTSTAG mitfeiern durfte. Bedingt dadurch, dass wir uns meistens alleine getroffen haben, kenne ich auch außer seiner Tochter Fiona leider niemanden. Leider können wir seinen 71er (in den nächsten Tagen) nicht mehr zusammen feiern, er hat es geschafft……Um 12Uhr bin ich also am Friedhof Oberlaa.

Ganz vorne sehe ich in der ersten Reihe seine Mutter mit Rollstuhl. Das muss das allerärgste für Eltern sein, wenn man sein Kind begraben muss, unvorstellbar! Dementsprechend in Tränen aufgelöst war sie, aber auch sein Sohn und seine Tochter neben ihr. Zirka 50 Leute waren anwesend, von denen ich leider fast niemanden kannte. Es gibt dann die üblichen Ansprachen, Gebete und Fürbitten.Nach ca. 25Minuten werden dann die Kränze und der Sarg unter Orgelmusikbegleitung hinaus auf den Sargwagen gebracht. Dann beginnt der Trauerzug zum Familiengrab. Dann noch ein Gebet, bevor der Sarg hinunter gelassen wird. Kurz vor dem Weg an der offenen Gruft vorbei wird seine Mutter weggebracht, sie hält es nichts aus – es ist zu viel für sie, Ein allerletzter Blick auf Theo unten in der Gruft um ca. 12Uhr40, bevor er für immer verschwindet.Danach die allgemeinen Gespräche und Beileidskundgebungen. Kurz vor 13Uhr werden dann die Gurten aus dem Grab gezogen und das Grab geschlossen. Seine Tochter Fiona geht noch einmal zum Grab und wirft noch einen letzten Blick auf Ihren geliebten Vater Theo in der schon geschlossenen Gruft.Zwei “positive” Sachen noch: Theo ist in seiner Wohnung von seinem Sohn schlafend aufgefunden worden – und nie wieder aufgewacht. Angeblich Herzversagen, obwohl er nie herzkrank war. War also ein “angenehmer” Tod ohne wochenlangem Spitalsaufenthalt und großen Schmerzen. Das zweite ist: er erspart sich jetzt die ganze Scheisse, die wir jetzt haben: von Covidkrise, über Energiekrise, bis zu Inflation bzw. Stagflation…. Ich werde sicher noch öfter an Ihn denken und wenn ich nächstes Jahr wieder nach Thailand fliege, fällt mir sicher die eine oder andere Geschichte von ihm dazu ein……Theo, ich vermisse Dich, wünsche Dir ein Gutes Leben im Himmel und schau herunter auf meinen BLOG, den ich als Andenken an Dich gemacht habe!

Da ich niemanden kenne, spreche ich mit niemanden und mache mich schön langsam auf den Heimweg. Da treffe ich dann noch auf seine Mutter im Rollstuhl und möchte ein paar tröstende Worte zu Ihr sagen. Doch sie ist komplett durcheinander und sagt nur: “wo bin ich überhaupt, ich kenne mich überhaupt nicht aus…”. Somit sage ich nur: “Alles Gute” und verabschiede mich.